Mitgliedsunternehmen auf der Hannover Messe / CeMAT

Schüler besuchen weltgrößte Leistungsschau

Die wichtigste Industriemesse der Welt ist in diesem Jahr noch ein Stück gewachsen: Erstmals nach 16 Jahren ist die CeMAT als Weltleitmesse für betriebsinterne Logistik wieder Teil der Hannover Messe, die vom 23. bis 27. April in Hannover stattfinden wird. Vor sieben Jahren war Vanderlande als Materialfluss-Automatisierer zuletzt auf der CeMAT vertreten. „Die Fokussierung auf den Bereich Automatisierung war für uns aber nicht mehr ausreichend“, erklärt Marketingleiterin Bettina Salber. Da Vanderlande aber seit Mai letzten Jahres Teil der Toyota Industries Corporation (TICO) ist, wird das Unternehmen in diesem Jahr am TICO-Stand wieder vertreten sein. Mit der Fritz Driescher KG, R&D Elektronik, Groschopp AG und Kessels sind weitere Mitgliedsunternehmen der Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie (UME) als Aussteller vor Ort. Darüber hinaus ermöglicht die Unternehmerschaft Schülerinnen und Schülern eine Busreise zur weltgrößten Leistungsschau.

Da die Wertschöpfungs- und Zulieferketten immer enger vernetzt werden, wurde die CeMAT als Leitmesse für Intralogistik wieder in die HMI integriert. Vanderlande wird auf der CeMAT am Stand von Toyota Material Handling (P32) vertreten sein. Als führender Anbieter von Prozessautomationslösungen im Lagerbereich präsentiert Vanderlande mit FASTPICK die nächste Generation skalierbarer Lösungen für den E-Commerce und die Modebranche. FASTPICK soll verdeutlichen, wie ein Ware-zum-Mensch Auftragsbearbeitungssystem die modernen ADAPTO-Shuttles zur Ein- und Auslagerung von Produkten nutzt. Das Motto von Toyota Material Handling auf der Veranstaltung lautet „Think: Like: Toyota“. Besucher erhalten einen Einblick in das weltweit bekannte Toyota-Produktionssystem, das als Wiege des „Lean Thinkings“ gilt.

R&D zum 11. Mal dabei, Driescher seit 1947

Wie in den Vorjahren auch stellt die R&D Elektronik auf dem NRW-Gemeinschaftsstand ein ganzheitliches Portfolio von Entwicklungsdienstleistungen vor, das nicht nur die Entwicklung von Elektronik und Software beinhaltet, sondern auch die Mechanik. Flexibilität und Geschwindigkeit demonstriert R&D mit einem „48 Stunden-Prototypenservice“. Die Gladbacher werden zum 11. Mal auf der Hannover Messe vertreten sein. Ein Dauergast auf der Hannover Messe ist die Wegberger Fritz Driescher KG. Seit 1947 stellt der Hersteller von Last- und Leistungsschalteranlagen ohne Unterbrechung aus.

Groschopp stellt Achsantriebsmodul vor

Die Firma Groschopp aus Viersen wird auf der Hannover Messe gemeinsam mit sechs mittelständischen Industrieunternehmen sowie vier Forschungseinrichtungen ein Achsantriebsmodul für den Einsatz in Elektrofahrzeugen vorstellen. Die Basisidee ist, zwei schnelllaufende Motoren und ein Doppelgetriebe zusammen mit einer dafür zu entwickelnden Leistungselektronik als Achsantriebsmodul zu konzipieren. Im Vordergrund steht Leichtbau als eine kostengünstige und energieeffiziente Lösung. Die Projektlaufzeit ist auf drei Jahre ausgelegt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die Kessels Prüfwerk GmbH & Co. KG wird auf der Hannover Messe einen Wasserstoffspeicher vorstellen, der für das Erreichen des von der Bundesregierung ausgegebenen Zieles der Wasserstofftankstellendichte von entscheidender Bedeutung ist. Kessels hat einen Wasserstoffspeicher für Bustankstellen konstruiert, der auch die Betankung von Bussen für den öffentlichen Nahverkehr in naher Zukunft verändern könnte. Das 1933 gegründete Familienunternehmen hat einen 500 bar-Druckspeicher konstruiert, der die für den Stadtverkehr dringend erforderlichen kurzen Tankzeiten bei den Bussen garantieren soll. Die einzelnen Behälter sind hochmoderne Verbundflaschen aus Liner und Wicklungsmaterial (Anm. für Pressevertreter: Eine Pressemitteilung zu diesem Thema hat die Unternehmerschaft Anfang der Woche per Mail versendet).

Schülerreise hat Tradition

Schon seit Jahren ermöglicht die Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie Schülerinnen und Schülern aus Mönchengladbach eine Fahrt zur Hannover Messe. „Vor Ort erfährt der Nachwuchs, welche Perspektiven die Metall- und Elektroindustrie zu bieten hat“, fasst UME-Geschäftsführer Reinhold Schneider zusammen. Der UME-Vorsitzende Albrecht Driescher erklärt, warum die Unternehmerschaft diese eintägige Busreise bereits seit Jahren finanziert: „Wir wollen Begeisterung wecken. Auf der weltgrößten Leistungsschau erhalten die Schülerinnen und Schüler einen guten Eindruck, wie spannend und vielseitig unsere Branche ist.“

Zur Hannover Messe

Die Hannover Messe ist die weltweit größte und wichtigste Industriemesse. Die Aussteller präsentieren Produktneuheiten entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette. Mit Innovationen in den Kernbereichen Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien, industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung stellt die weltweit wichtigste Industriemesse alle zukunftsweisenden Lösungen für die Industrie vor.

Kessels Prüfwerk GmbH & Co. KG

Neuer Wasserstoff-Speicher für emissionsfreie Mobilität

Die Zukunft der Mobilität liegt jenseits fossiler Brennstoffe. Dazu gehören Elektroautos, aber auch Wasserstoff gewinnt für den Energiemix von morgen zunehmend an Bedeutung. Das Bundesverkehrsministerium hat ein millionenschweres Förderprogramm aufgelegt, um Wasserstoffautos in Deutschland massentauglich zu machen. Die Kessels Prüfwerk GmbH hat einen Wasserstoffspeicher entwickelt, der für das Erreichen des von der Bundesregierung ausgegebenen Zieles der Wasserstofftankstellendichte von entscheidender Bedeutung ist. Darüber hinaus wurde ein Wasserstoffspeicher für Bustankstellen konstruiert, der auch die Betankung von Bussen für den öffentlichen Nahverkehr in naher Zukunft verändern könnte. Auf der Hannover Messe Ende April wird Kessels diesen Wasserstoffspeicher erstmals der Öffentlichkeit vorstellen.

Für Brennstoffzellen-Pkw wurden noch vor Jahren ausschließlich Drucktanks aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff mit 200 bis 350 bar verwendet. Neuere Modelle haben Drucktanks mit 700 bar und eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Eine einfache Faustformel besagt, dass je mehr Druck im Fahrzeugspeicher vorhanden ist, desto größer ist dessen Reichweite. Die Fahrzeugbetankung stellt bei diesen Drucktanks eine besondere Aufgabenstellung dar. Um eine vom Kunden akzeptable Betankungszeit zu realisieren, müssen Zwischenspeicher in den Tankstellen eingesetzt werden, die eine höhere Druckstufe als die im Fahrzeug haben. Die Tankzeiten können somit auf das von „fossilen Brennstoffen“ gewohnte Maß reduziert werden.

Neben diesem praktischen Zweck ist die Entwicklung eines 1000 bar-Wasserstoffspeichers, der in Wasserstofftankstellen eingesetzt werden kann, für Kessels auch eine Investition in die Zukunft und eine Herausforderung: „Die Sicherheitsanforderungen sind wesentlich höher, auch wenn von Wasserstoff grundsätzlich keine höhere Gefahr ausgeht als von anderen flüssigen Brennstoffen“, betont Alexander Kessels. „Wasserstoff ist weder giftig noch ätzend, riecht nicht, ist nicht wassergefährdend und weder schwer abbaubar noch krebserregend. Darüber hinaus lässt sich Wasserstoff theoretisch mit Hilfe zum Beispiel der Windkraft umweltschonend produzieren. Und das macht ihn im Sinne der Nachhaltigkeit so interessant“, fügt der Experte hinzu. Der neue Wasserstoffspeicher hat sich in einer Testphase bereits bewährt und kann nun eingesetzt werden.

Kurze Tankzeiten für Busse

Der neue Druckbehälter für Pkw-Tankstellen war aber nur der erste Schritt. Darauf aufbauend hat Kessels nun einen Wasserstoffspeicher für Bustankstellen geplant. Weil Busse für ihren Betrieb noch größere Tanks brauchen, sind die Anforderungen noch höher. Platz ist ausreichend vorhanden: Busse mit Brennstoffzellen haben ihre Wasserstofftanks auf dem Dach! Kessels hat für Bustankstellen aus einem Verbund an Gasflaschen einen 500 bar-Druckspeicher konstruiert, der die für den Stadtverkehr dringend erforderlichen kurzen Tankzeiten bei den Bussen garantieren soll. Die einzelnen Behälter sind hochmoderne Verbundflaschen aus Liner und Wicklungsmaterial.

Europa interessiert sich für die neue Technologie

Europaweit ist das Kessels-Engagement der Branche nicht verborgen geblieben. Zuletzt kam eine Anfrage aus Amsterdam, ob diese Technologie nicht auch für Schiffe einsetzbar ist. „Grundsätzlich natürlich ja. Neben Schiffen kann Wasserstoff auch in Zügen und bei anderen Schwerlastanwendungen eingesetzt werden“, betont Kessels. Der Fachmann ist fest davon überzeugt, dass der emissionsfreie Wasserstoff eine Zukunft hat, obwohl die Investitionskosten in entsprechende Fahrzeuge derzeit noch sehr kostenintensiv sind. „Aber wenn entsprechende Fördermittel zur Verfügung stehen und sich ein Investment lohnt, kann diese Technologie massentauglich werden. Eine Brennstoffzelle ist einfach langlebiger als eine Batterie.“

Auf einen Blick

Das 1933 gegründete Familienunternehmen Kessels beschäftigt an fünf Standorten rund 150 Mitarbeiter und ist für Kunden in ganz Europa tätig. Die Geschäftstätigkeit der Kessels Prüfwerke umfasst die Bereiche der Prüfung von Gasdruckbehältern jeglicher Art sowie die Prüfung und Herstellung von Gasespeichern, Druckgasebündeln und Gastransportfahrzeugen nach eigenen Konstruktionen und Kundenanforderungen.