Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung in Kooperation mit der Unternehmerschaft

Die demografische Herausforderung

Ob Rente, Pflege oder Arbeitsmarkt – die demografische Entwicklung stellt die Gesellschaft vor gewaltige Herausforderungen. Wie zukunftsfest sind die sozialen Sicherungssysteme und wie sieht der Arbeitsmarkt der Zukunft aus? In Kooperation mit der Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie zu Mönchengladbach e.V. (UME) und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) lädt die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit am Dienstag, 11. Juli, um 18 Uhr zu einer Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussionsrunde ins Haus Erholung ein. Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaft und Direktor des Forschungszentrums Generationsverträge an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wird die demografische Herausforderung vorstellen und Antworten geben.

Vertieft wird das Thema bei der anschließenden Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Tilman Mayer, Vorsitzender der Gesellschaft für Deutschlandforschung (GfD) und von 2010 bis 2016 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Demographie, und Otto Fricke, Mitglied des Bundesvorstandes der FDP und Experte für Haushaltspolitik. Es moderiert die n-tv-Moderatorin Bianca Thomas. Das Grußwort spricht der UME-Vorsitzende Dipl.-Ing Albrecht Driescher.

Im Rahmen der Veranstaltung wird es auch die Möglichkeit geben, einen ironischen Blick auf die Karikaturenausstellung „Sieben Jahrzehnte Soziale Marktwirtschaft“ zu werfen, in der 31 Karikaturisten 70 gezeichnete Schlaglichter zur Sozialen Marktwirtschaft zur Schau stellen.

Anmeldungen zur kostenfreien Veranstaltung nimmt die Friedrich-Naumann-Stiftung per Mail unter service@freiheit.org oder telefonisch unter 0 30/22 01 26 34 entgegen.

 

HINWEIS AN DIE PRESSE:

Zur Berichterstattung – gerne auch mit Fotografen – laden wir Sie recht herzlich ein. Auf Anfrage stehen die Referenten für Interviews gerne zur Verfügung.  Ein detailliertes Programm finden Sie unter: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/AD259.

Stephan Pullich mit UME-MG-Preis ausgezeichnet

Praxisbezogene Abschlussarbeit bei Scheidt & Bachmann

Einmal im Jahr zeichnet die Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie zu Mönchengladbach e.V. (UME) Absolventinnen und Absolventen aus, die in ihrer Bachelor- oder Masterarbeit hervorragende praxisgerechte Leistungen erbracht haben. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde in diesem Jahr Stephan Pullich mit dem UME-MG-Preis ausgezeichnet. Die Bachelorarbeit mit dem Thema „Entwicklung einer domänenspezifischen Sprache zur Beschreibung von Relaisschaltungen“ schrieb der 24-Jährige Student der Hochschule Niederrhein bei Scheidt & Bachmann.

Mit der Eisenbahn hat Stephan Pullich nie gespielt und Eisenbahn fahren ist auch nicht so sein Ding, aber wenn es um die Signal- und Sicherheitstechnik der Bahn geht, ist der jetzige Masterstudent der Hochschule Niederrhein Feuer und Flamme. „Das finde ich faszinierend. Insofern habe ich bei Scheidt & Bachmann ein tolles Betätigungsfeld gefunden“, so der Preisträger, der den Systemdienstleister damals bei seiner Internetrecherche erstmals entdeckte. „Ich hatte explizit ein Unternehmen für ein Duales Studium in Verbindung mit Elektrotechnik gesucht und einen Umkreis von 100 Kilometern festgelegt“, erinnert sich Pullich, der 2012 die Duale Ausbildung bei S & B begann. Scheidt & Bachmann hat fünf Geschäftsbereiche und stellt Systeme für Parkhausanlagen, Freizeitanlagen, Fahrgeldmanagement, Tankstellen und eben Signaltechnik her. Dieser Bereich bietet von der Stellwerkstechnik über die Bahnübergangs- bis hin zur Betriebsleittechnik ein breites Portfolio an. Zusammen mit dem Betreuer seiner Bachelorarbeit, Herrn Prof. Dr. Jens Brandt, entschied sich Pullich letztendlich für die Relaisschaltungen. Seine Erkenntnisse fließen jetzt in die Produktion mit ein. Und wenn alles nach Plan weiterläuft, wird auch die Masterarbeit beim Systemdienstleister geschrieben. Der jetzige Masterstudent hat bei S&B einen Vertrag als Werksstudent erhalten. „Das Unternehmen ist ein toller Arbeitgeber. Ich kann mir gut vorstellen, auch nach dem Studium hier weiter zu arbeiten.“

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Anhängendes Bild:

  • Albrecht Driescher (UME-Vorsitzender), Preisträger Stephan Pullich und Prof. Dr. Jens Brandt.

UME-Mitgliederversammlung

Die Arbeitswelt der Zukunft ist flexibel

Wie sieht die Arbeit der Zukunft aus? Und wie müssen Arbeitszeitmodelle angepasst werden, damit die Metall- und Elektroindustrie auch zukünftig wettbewerbsfähig bleibt? Nicht nur Cornelia Daheim, Gründerin und Inhaberin von Future Impacts Consulting und Expertin für arbeitsplatzbezogene strategische Prozesse der Technologieentwicklung, referierte als Gastrednerin bei der Mitgliederversammlung der Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie zu Mönchengladbach e.V. (UME) über eine sich verändernde Arbeitswelt. Auch der UME-Vorsitzende Albrecht Driescher mahnte in seiner Rede flexiblere Arbeitszeitmodelle an.  

Fakt ist: Bis zum Jahre 2030 wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland um sechs Millionen sinken. Der Demografiewandel macht sich immer stärker bemerkbar, der Fachkräftemangel nimmt zu. „Allein in den MINT-Berufen fehlen nach einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zurzeit bereits 237.000 Beschäftigte. Dadurch lässt die Innovationskraft zwangsläufig nach. Die Produktivität stagniert und die Finanzierbarkeit der sozialen Sicherung steht zunehmend in Frage“, attestierte Driescher. Der Vorsitzende des regionalen Arbeitgeberverbandes kündigt eine breite Arbeitszeitdebatte an, die von der Arbeitszeitkampagne der IG Metall begleitet werde. Die Arbeitszeitsouveränität für die Mitarbeiter müsse durch eine zusätzliche Flexibilität für die Unternehmen begleitet werden, so Driescher. Befristete Einstellungen, Werkverträge oder Leiharbeit sowie eine Arbeitszeitordnung, die vielleicht noch vor 25 Jahren ihre Berechtigung gehabt hätte, habe mit der heutigen und künftigen Arbeitswelt nichts mehr zu tun. „Wenn Teams vernetzt zusammenarbeiten, über große Distanzen und verschiedene Zeitzonen hinweg, erfordert dies ein hohes Maß an Flexibilität und Selbstorganisation. Insbesondere unsere Arbeitszeitgesetzgebung muss diesem Wandel Rechnung tragen.“ So passe die täglich zusammenhängende elfstündige Mindestruhezeit nicht in die heutige Arbeitswelt. Sie torpediere darüber hinaus auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, wenn Beschäftigte zum Beispiel vormittags noch ihre Kinder zum Kindergarten bringen oder am frühen Nachmittag wieder abholen wollen. „Die zur Verfügung stehende Gesamtarbeitszeit muss flexibler und bedarfsgerechter eingesetzt werden können.“

Desweiteren fordert Driescher neben besseren Regeln für eine qualifizierte Zuwanderung mehr MINT-Bildung im Bildungssystem ein. „Keine Investition bringt mehr Rendite wie die Investition in Bildung“, so der Unternehmer. Mit einer Vielzahl an Bildungsangeboten geht die Unternehmerschaft mit gutem Beispiel voran.  Dazu gehört das Engagement für die Berufsorientierung mit Unterstützung des hochmodernen M+E Info-Trucks, der vom 26. bis zum 30. Juni erneut im SMS Businesspark Station macht. Zusammen mit der MGconnect-Stifung wurde außerdem die Woche der Metall- und Elektroindustrie mit Berufsparcours und Businesstagen ausgerichtet. Das soll im kommenden Jahr wiederholt werden.

Cornelia Daheim präzisierte die Ausführungen einer sich verändernden Arbeitswelt. Neben einer zunehmenden Automatisierung rücken neue Organisations- und flexible Arbeitszeitmodelle verstärkt in den Fokus. Die Arbeit der Zukunft werde entgrenzt in Zeit, Raum und Inhalt sowie flexibel und mobil sein, so die Expertin. „Jeder kann jederzeit und überall arbeiten. Die klassischen Beschränkungen, die es einmal gab, werden wegfallen.“ Neue Kommunikationsstrukturen, selbstgesteuerte Teams und neue Formen der Führung werden die Arbeitswelt in den nächsten vierzig Jahren massiv verändern.

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A. Monforts Textilmaschinen GmbH & Co. KG

Die „Visualisierung“ begeistert Nachwuchs-Ingenieure

Einmal im Jahr führt Prof. Dr. Klaus Kiene, Professor an der Technische Hochschule Bingen, seine Studentinnen und Studenten in die Produktionsbetriebe zum Praxisunterricht. Jetzt machten 38 angehende Ingenieure auch im Monforts-Technikum halt. Bei der A. Monforts Textilmaschinen GmbH & Co. GmbH war der Nachwuchs vom hohen Grad der „Visualisierung“ begeistert. „Da hinkt der klassische Maschinenbau etwas hinterher“, so Kiene.

Wie funktionieren Kontinue-Färbeanlagen? Was macht ein Spannrahmen und welche Technologie steckt dahinter? Im Advanced Technology Center (ATC) mit seinen drei voll funktionsfähigen Anlagen zum Färben, Ausrüsten und Beschichten von Textilien nahmen die angehenden Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieure aus dem vierten und sechsten Fachsemester die Produktionsanlagen genau unter die Lupe. „Wir sind keine Textilmaschinenspezialisten, aber die Mechanik und Steuerung der Maschinen unterscheidet sich kaum vom klassischen Maschinenbau. Es sind die gleichen komplexen und hochdynamischen Abläufe“, betont Kiene, der seine Studierenden immer wieder dazu animiert, über den Tellerrand zu schauen und möglichst viele Produktionsbetriebe kennenzulernen. Begeistert war der Professor allerdings von der Kommunikation innerhalb der Maschinensteuerung. „Die Art und Weise, wie Monforts die Maschinen vernetzt und damit ganz im Sinne der Industrie 4.0 die Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt hat, hat viele Studierende und auch mich beeindruckt. Da ist Monforts weiter als viele andere“, so der Experte. Gefunden hat Kiene das Unternehmen im Internet. „Ich habe einen Textilmaschinenbauer gesucht, der weltweit führend ist und technologisch Maßstäbe setzen kann. Was ich im Web gefunden habe, hat sich bei unserem Besuch bestätigt!“

Auf einen Blick
Die A. Monforts Textilmaschinen GmbH & Co. KG produziert Kontinue-Färbeanlagen und Anlagen zur Veredlung und Beschichtung von Web- und Maschenwaren. Monforts ist ein führender Anbieter auf dem Weltmarkt. Monforts beschäftigt 90 Mitarbeiter am Standort Mönchengladbach und weltweit annähernd 900 Mitarbeiter. Monforts-Eigentümer ist die chinesische Gruppe Fong’s Industries.

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Im Bild
Die Besuchergruppe aus der TH Bingen im Advanced Technology Center.