Flüchtlinge – die Fachkräfte der Zukunft !?
Die Metall- und Elektroindustrie braucht Fachkräfte. Flüchtlinge sind angesichts des demografischen Wandels eine echte Chance, künftige Engpässe in Unternehmen zu minimieren. Bei der Veranstaltung „Gelingendes Ankommen“ luden die Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie zu Mönchengladbach e.V. (UME) und die Arbeitsagentur Mönchengladbach gemeinsam zu einer Infoveranstaltung ein. Rund 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus insgesamt 161 Unternehmen informierten sich, welche rechtlichen Vorgaben zu beachten sind und wie die Wege zur praktischen Umsetzung aussehen.
Die riesige Zahl der Flüchtlinge bietet Chancen. „Wir wollten den Betrieben mit dieser Veranstaltung Mut machen“, erklärt UME-Geschäftsführer Reinhold Schneider. Angela Schoofs, Leiterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach ergänzt: „So helfen wir nicht nur den Flüchtlingen, hier eine neue Heimat zu finden, sondern auch Unternehmen, die Fachpersonal suchen. Davon profitieren wir alle. Um Hürden abzubauen, fungieren wir als Lotse für die Unternehmen.“
„Der Bewerber muss zum Unternehmen passen!“
Viele Unternehmen möchten an die Hand genommen werden. Das bestätigt Christoph Poos, Bereichsleiter Personal, Trützschler GmbH & Co. KG: „Wir müssen Wege finden, wie wir die administrativen Hürden überwinden und die Qualifikation von Flüchtlingen überprüfen können.“ Nicht jeder habe auf der Flucht die Zeit gehabt, die entsprechenden Nachweise mitzunehmen. Poos ist sich sicher, dass in spätestens zwei Jahren Flüchtlinge in Rekrutierungsgesprächen Alltag sind. Da das Bewerbungsverfahren in der Metall- und Elektroindustrie ein analytisches Verfahren sei, ist der Personalleiter aber zuversichtlich, geeignete Bewerber zu finden. „Der Bewerber muss zum Unternehmen passen. Der kulturelle Hintergrund ist für uns nicht entscheidend.“
„Die Vermittlung in Arbeit ist der wichtigste Schlüssel zur Integration“
Dass die Eingliederung von anerkannten Asylbewerbern kein Selbstläufer ist, war allen Referenten und Zuhörern klar. „Die Vermittlung von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung ist – neben der Sprache – der wichtigste Schlüssel zur Integration in unsere Gesellschaft. Das ist sicherlich ein Ziel, das wir eher lang- als kurzfristig erreichen. Aber ein erreichbares Ziel, wenn Staat und Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zusammen daran arbeiten“, so Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Nach einem kurzen Einführungsvortrag von Dr. Günter Krings, Staatssekretär im Innenministerium und MdB, gab Angela Schoofs einen ausführlichen Überblick über die Rahmenbedingungen bei der Einstellung von Flüchtlingen, die Zusammenarbeit mit Kreis, Kommune und Netzwerkpartnern sowie die konkrete Umsetzung vor Ort.
Anschließend wurden aktuelle Fragen bei einer Podiumsdiskussion erörtert. Als Podiumsgäste waren dabei: Dr. Günter Krings (MdB), Dirk Brügge (Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss), Dörte Schall (Sozialdezernentin der Stadt Mönchengladbach), Christoph Poos (Bereichsleiter Personal, Trützschler GmbH & Co. KG Mönchengladbach), Patrick Treutlein (Interior Designer aus Meerbusch) und Angela Schoofs (Leiterin der Arbeitsagentur Mönchengladbach). Die Moderation übernahm Reinhold Schneider (UME).