Steuerungsprofi startet 5G-Projekt in Mönchengladbach

R&D Steuerungstechnik stellt Weichen für die Zukunft

Im vergangenen Jahr hat ein unabhängiges Gutachtergremium beim Landeswettbewerb 5G.NRW 13 Projekte zur Förderung mit einer Gesamtsumme von rund 26 Millionen Euro im Bereich 5G empfohlen. Mit dabei: der Gladbacher Experte für Steuerungstechnik.

Der neue Mobilfunkstandard 5G ermöglicht Privatanwendern künftig bis zu 100fach schnellere Übertragungsraten und eine stabilere Netzabdeckung – und der Industrie mobile High-Speed-Datenverbindungen mit extrem geringen Übertragungsverzögerungen. So bietet der neue Standard eine zukunftsweisende Netzwerk-Basis, die eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle erst ermöglicht: Dazu zählen etwa das vernetzte und autonome Fahren, Industrie 4.0 oder auch die Telemedizin.

Damit NRW bei 5G von Beginn an die Nase vorn hat, hat das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen bereits im vergangenen Jahr den Förderwettbewerb 5G.NRW ausgerufen, an dem sich 24 Unternehmen beteiligt haben. Unter den 13 ausgewählten und damit geförderten Projekten ist auch „Risen_5G“ der R&D Steuerungstechnik GmbH & Co. KG aus Mönchengladbach.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Projektvorschlag das Gutachtergremium überzeugen konnten“, sagt Sacha van Ool, Geschäftsführer und technischer Kopf der R&D Steuerungstechnik, „und uns ist auch bewusst, dass wir mit dem Projekt eine Vorreiter-Rolle für die gesamte Branche übernehmen.“ Mit der Förderung geht eine große Verantwortung einher, denn gemeinsam mit dem Fraunhofer IPT sowie der Wenaroll GmbH aus Solingen betreten die Gladbacher technisches Neuland: In dem einmaligen Projekt forschen die Entwickler, wie gut sich Fertigungsprozesse innerhalb von Werkzeugmaschinen im Betrieb drahtlos messen, steuern und regeln lassen – der neue 5G-Standard bildet dabei die zentrale Übertragungstechnik.

In einem räumlich begrenzten 5G-Campus-Netz laufen aktuell erste Tests an einer CNC-Drehmaschine. „Bislang konnten die analogen Messuhren nicht im laufenden Betrieb genutzt werden, Messungen waren nur im Stillstand möglich. So können die fertigungsrelevanten Daten nur in Zeitintervallen geprüft werden.  Haben sich die Maschine oder das Werkzeug in der Zwischenzeit verändert und beeinflussen das Fertigungsergebnis, wird Ausschuss produziert“, sagt Sacha van Ool. Und dieser Ausschuss kann aufgrund hoher Qualitätsanforderungen über das Jahr betrachtet bei einem einzigen Betrieb schnell in die Hunderttausende gehen.

So kann 5G als Übertragungstechnik der Zukunft nicht nur neue Geschäftsmodelle erschließen – sondern auch bereits bestehende Prozesse durch Um- und Aufrüstung deutlich effizienter und umweltfreundlicher gestalten. „Als Schlüsseltechnologie der digitalen Transformation bildet 5G die Basis für eine breitere industrielle Digitalisierung“ sieht auch van Ool. „Wir stehen zwar noch am Anfang des Projekts, können jedoch bereits jetzt erkennen, wie viel Potential in 5G steckt, um alle Bereiche der Wirtschaft wettbewerbsfähiger und zukunftssicherer zu verbinden“. Wieviel Potential tatsächlich in der Übertagungstechnik steckt, wird die R&D Steuerungstechnik mit ihren Projektpartnern bis Ende 2022 erforschen. Danach wird ein erstes Fazit gezogen und die ermittelten Erkenntnisse in die Entwicklung und Produktion neuer Steuerungen und neuer Produkte einfließen.

Auf einen Blick

Die R&D Steuerungstechnik mit Sitz in Mönchengladbach, ist seit 1974 Entwickler und Hersteller von CNC-Steuerungen und -software sowie Softwareentwicklungspartner von Siemens.

Als Schlüsseltechnologie der digitalen Transformation bildet 5G die Basis für eine breitere industrielle Digitalisierung. Bildquelle: Jzea/Shutterstock.com

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